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Motorradmarke Simson

Markenlogo Simson Die Zweiradmarke Simson wurde 1856, im gleichen der Gründung des Suezkanals, in Suhl in Thüringen gegründet. Die beiden Brüder Löb und Moses Simson erwarben schon 1854 Anteile an einer Schmiede die ab 1956 als Simson & Co. Stahl für die preußische und sächsische Armee herstellte. Hier liegen sozusagen die Wurzeln für die spätere Fokussierung auf die Herstellung von Waffen, die ab 1870 für das deutsche Heer, vornehmlich Handfeuerwaffen, produziert wurden.

Weitere fünfzehn Jahre später wurden schon Zurüstteile für Artilleriewaffen hergestellt, dazu wurde von Simson eine Zusammenarbeit mit Krupp, der mit bekanntesten Marke der schweren Rüstungsindustrie angestrebt.

Erst ab 1896 begann die mehrheitliche Herstellung von zivilen Gütern die nach dem Erfolg der Simson Fahrräder auch zunehmend ausgebaut wurde. Die Fahrräder waren damals das Technikwunder und wurden meist wie bei Simson oder auch bei Motoglasklar Externe Links...Phänomen unter britischer Lizenz gebaut.

Innerhalb der nächsten 10 Jahre konnte Simson seine Fahrradproduktion so weit steigern, das die Simson Fahrräder zu den zehn größten Fahrradmarken Deutschland zählten. Die Belegschaft stieg sprungartig an und machte Simson zu einem der größten Arbeitgeber Thüringens. Das Werk wurde beständig vergrößert und modernisiert.

Simson 425 RS Viertakt, Baujahr 1959

Simson 425 RS
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Um von der zunehmenden Motorisierung auch im zivilen Bereich einen Teil abzubekommen begann Simson ab 1905 der Idee eines Automobils nachzugehen. Da keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet vorhanden waren dauerte es sieben Jahre, bis ein erster Kleinwagen in Serie gehen konnte. Leider war dieser stark untermotorisiert, so dass der Erfolg mittelmäßig war und die Reihe Simson A erst nach mehreren Überarbeitungen und dem Einbau eines stärkeren Motors mitt 22 PS ab 1914 in kleiner Serie hergestellt wurde.

Dem folgten weitere und auch erfolgreichere Modelle, die gerade nach dem ersten Weltkrieg, Simson hatte an den Zuliefererverträgen der Armee gut verdient und bekam selbst nach dem ersten Weltkrieg als Monopol die Erlaubniss Infanteriewaffen herzustellen, mehr in Richtung Luxusklasse entwickelt wurden.

Der Typ Supra, in vielen Varianten von 1924 bis 1934 gebaut war das mit erfolgreichste Automobilmodell von Motoglasklar Externe Links...Simson, mit dem auch der Bekanntheitsgrad durch Erfolge im Motorsport weiter ausgebaut werden konnte.

Die Produktionsvielfalt wurde bei Simson immer weiter ausgebaut, ab 1930 wurden Kinderwagen und ab 1936 mit dem Modell BSW 98 auch Leichtmotorräder mit einem 98 ccm Zweitaktmotor hergestellt. Die Bezeichnung BSW erfolgte allerdings aus dem Grund, das die Familie Simson auf Grund jüdischer Abstammung nach Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Deutschland emigrieren mussten. Nach einer Umfirmierung zu BSW, Berlin - Suhler Waffen und Fahrzeugwerke Simson & Co. und der Übernahme durch einen Treuhänder wurde ab 1939 nochmalig umbenannt um den Namen Simson endgültig zu tilgen zu Gustloff Werke - Waffenwerk Suhl.

Unter diesem Namen wurde mit Beginn des zweiten Weltkrieges die Produktion von zivilen Gütern komplett eingestellt und wie schon zu Vorkriegszeiten begonnen Waffen hergestellt.

Nach dem zweiten Weltkrieg beginnt die Produktion mühsam, war das Werk doch als Waffenhersteller bevorzugtes Ziel der aliierten Bomberströme. Das Notwendigste, die Waren für das täglich Leben und Überleben wie Töpfe und Pfannen werden hergestellt.

Simson SR 2, Baujahr 1961

Simson SR 2E
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Nach den ersten Aufräumarbeiten kommen Kinderwagen und Fahrräder aus Vorkriegsteilen hinzu. Als Reparationleistung wird der größte Teil der noch funktionstüchtigen Maschinen abgebaut und nach Russland verladen. Die Umbenennung erfolgt wieder in zurück zu Simson & Co. Suhl mit der Anmerkung, Fahrradfabrik der sowjetischen Aktiengesellschaft für Spezialmaschinenbau. Ein Jahr später dann zu Awtowelo Simson & Co. Staatliche Aktiengesellschaft Suhl umbenannt.

Ab 1948 wird hier auf Befehl der sowjetischen Militäradministratur die spätere Kultmaschine der DDR, die AWO auf Basis der Vorkriegs Motoglasklar Externe Links...BMW R 25 gefertigt. Vier Jahre später wird der Betrieb an die Volkswirtschaft der DDR zurückgegeben und trägt dann den Namen VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl unter dem späteren Dach der IFA, dem Industrieverband Fahrzeugbau.

Hier wird bis 1961 die AWO gebaut, zuletzt als Simson 425, ab 1955 Mopeds der dann bis heute bekannten Vogelfamilie, auf Grund dessen die Fahrradherstellung ab 1957 beendet wurde bzw. wie es zu DDR Zeiten üblich war, dessen Herstellung einem andern Kombinat aufgetragen wurde.

Die Simsons wurde vor allem unter den Jugendlichen der DDR zu einem Markenzeichen der Freiheit der zwei Räder, war Fortbewegungsmittel und Objekt der Begierde, trotz der Technik die immerwährend auf einem Stand bleiben musste auf Anweisung des Politbüros.

Simsons waren auch leichter zu bekommen wie etwa die Motorräder von MZ oder noch abstruser die PKWs zu dieser Zeit, denen mit Wartezeiten von bis zu 18 Jahren schon ein Nymbus des unerreichbaren anhing.

Simson Rennmotorrad Eigenbau, 1983

Simson Rennmotorrad Eigenbau von 1983
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Trotz oder gerade wegen der Technik waren die Mopeds von Simson beliebt, die Modelle waren sportlicher und handlicher wie die Roller von IWL und im gegenüber den ausländischen Produkten wie den Jawa Mopeds leistungsstärker und haltbarer.

Begann die Produktion 1955 mit dem SR 1, dem alsbald nach drei Jahren und 150.000 gefertigten Einheiten das SR 2 folgt, wird 1958 mit dem verkleideten Moped KR 50, dem Begründer der Schwalli, wie die Schwalbe-Reihe dann im Volksmund genannt wurde und dem Moped Spatz ab 1964 die Vogelfamilie etabliert, deren Kinder und Kindeskinder bis 2003 mit Unterbrechungen das Werk in Suhl verliesen.

Doch die Monopolstellung zu DDR Zeiten war die eine Seite, Konkurrenzdruck und die Aufgabe profitabel und innovativ zu entwickeln und herzustellen nach der Wiedervereinigung die andere Seite der Medaille. Die Zweiradmarken der alten Bundesländer, die in der Vergangenheit mit Mopeds und Leichtkrafträdern zu tun hatten wie Hercules, Kreidler oder Motoglasklar Externe Links...Zündapp, gab es nicht mehr oder hatten sich diese wegen mangelnder Nachfrage aus diesem Segment verabschiedet.

Simson schaffte es in dieser Zeit zwar zu überleben, aber mit den modifizierten Produkten der Post DDR Ära die sich auch den geänderten gesetzlichen Bedingungen anpassen mussten, die Bundesdeutsche Höchstgeschwindigkeit für Mopeds betrug gegenüber den 60 km/h im Osten nur 50 km/h, war dies ein Überleben auf tönernen Füssen.

Die neuen bzw. geupdateten Modelle mit griechischen Buchstaben anstatt den Vogelnamen hatten es schwer, zu hohe Herstellungskosten, zu wenig Verkäufe. Natürlich nachvollziehbar, da jetzt mehr die Produkte auf der Wunschliste standen die es 40 Jahre lang nur hinter dem Zaun gegeben hatte, Beispiel Viertaktmotorräder oder auch PKWs, auch MZ musste das schmerzlich feststellen.

Simson Star SRA 50, 1996 - 2001

Simson Roller Star SRA 50
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Ab 1996 trat die Suhler Fahrzeugwerk GmbH die Flucht nach vorn an, eine stark erweitere Modellpalette sollte den Namen Simson wieder mit der Verwendung von Vogelnamen auf Erfolgskurs bringen. Leider ohne nachhaltigen Erfolg, weder eine neue Suhler Zweirad GmbH noch die Beteiligung des Landes Thüringen konnte den ehemals größten Arbeitgeber der Region retten. Zu viele neue Entwicklungen deren Kosten und Nachfolgekosten gegenüber dem Absatz in zu großer Diskrepanz standen.

Ab 2000 mit neuem Investor und wieder neuen Namen versucht man als Simson Motorrad GmbH & Co KG das Ruder noch einmal herumzureißen. Zwei Jahre ging das dann noch gut, Managementfehler und der Verkauf von Made in China Produkten bringen den Namen Simson endgültig ins Straucheln.

Die Zwangsversteigerung aller Werte kam nach der letzten Insolvenz 2003 und beendete die Tradition einer Marke die zwanzig Jahre vorher mehr Fahrzeuge im Monat verkaufen konnte wie am Ende im Jahr. Aktuell ist MZA Besitzer der Reste von Simson und darf teilweise die Namensrechte nutzen, fertigt jedoch keine Fahrzeuge mehr sondern sorgt dafür das Simson Besitzer über alle benötigten Ersatz- und Verschleißteile verfügen können die für einen ungetrübten Spass mit der Vogelfamilie sorgen.



Herstellerseiten

Simson Offizielle Homepage [Deutsch]

Zweiradmodelle Simson in Text und Bild

- Simson & Oldtimer Treffen Ursprung 2014

Externe Link- und/ oder Partnerseiten

Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke Phänomen
Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke Simson
Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke BMW
Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke Zündapp
Motoglasklar Externe Links schwalbennest.de - Simson Seite Schwalbennest [Deutsch]

Artikel vom 101114 / Last modified 230315

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