motoglasklar Zufallsbild

Wissen Block

Sie sind hier: » Bikemarken/ Indian

Motorradmarke Indian, Indian Motorcycles Company

Markenlogo Indian Eine der ältesten amerikanischen Motorradmarken, Indian, wurde 1900 in Massachusetts gegründet. Die Unternehmer Oskar Hedstrom und George Hendee eröffneten 1901 in Springfield ihre Firma, die zeitweilig zu einer der größten Motorradmarken der USA werden sollte und deren Markenzeichen, ein Indianerkopf, weit über die Grenzen der USA für schwere Motorräder der Marke Indian bekannt machte.

Wie auch in Europa kamen die beiden Unternehmer über die Fahrradproduktion, die Hendee erfolgreich schon seit über 10 Jahren durchgeführt hatte, zur Motorradproduktion, zu der Hedstrom einen Motor entwickelte. Den Schritt vom Fahrrad zur Motorradproduktion vollzogen damals viele Hersteller Weltweit, als die Motorisierung mehr in Mode kam und die Verbraucher die neuen Lärmräder akzeptierten. Das war in der alten Welt, Diamant Deutschland, FN Belgien oder Laurin & Klement aus Tschechien, ebenso wie in der neuen Welt, in der Indian Motorcycle oder auch Indian Motocycle, wie die Umbenennung später stattfand, mit eine der ersten Marken war.

Nachdem die ersten Prototypen gebaut waren, wie bei fast allen Herstellern hatten diese noch weit mehr Ähnlichkeit mit Fahrrädern, wurde ab 1902 die Produktion und der Verkauf der Indian Motorräder immer erfolgreicher, so dass schon ab 1904 die Produktionsrate vierstellig war.

Hedstrom, der Techniker der beiden Unternehmer konnte für seine Marke schon 1903 die Werbetrommel rühren als er mit einer Indian Maschine den noch zu dieser Zeit inoffiziellen Geschwindigkeitsweltrekord für Motorräder auf 90 km/h einfuhr, der offiziell erst 1909 wieder durch einen Amerikaner, Walter Cook auf einer britischen NLG, North London Garage, egalisiert wurde.

Bis 1919 wurden durch Indian immer noch Einzylindermaschinen hergestellt, deren Viertaktmotoren aus bis zu knapp 500 ccm immerhin 4 PS gewinnen konnten, ab 1907 waren allerdings auch die für Indian im späteren Verlauf typischen Zweizylindermotoren im Angebot.

Indian Scout 741, 1937

Indian von 1937
z OO m

Obwohl George Hendee der Geldgeber bei Indian war, kamen die Erfolge über den Technikbegeisterten, eigentlich aus Schweden stammenden, Werkzeugmacher Oskar Hedstrom, der Indian von Anfang an durch sein Technikverständnis in die erste Liga der Motorradhersteller hob und Indian bis 1913 zum größten Motorradhersteller der Welt machte.

Hedstrom konnte verschiedene Erfindungen patentieren lassen deren Einnahmen auch für Indian eine wichtige Geldquelle darstellten und die es Hedstrom ermöglichten, schon mit Mitte Vierzig das Berufsleben zu verlassen.

Verschiedene Patente werden heute noch genutzt oder sind zumindest immer noch bekannt, darunter zählen der Kettenspanner, der Gasdrehgriff und die Blattfedergabel, die bei Indian bis nach dem zweiten Weltkrieg verwendet wurde.

Ab 1914 stellte Indian auch Beiwagengespanne her, die es auch in die Armeen verschiedener Länder schafften und Indian nochmalig die Verkaufszahlen extrem in die Höhe trieben. Die immerwährenden technischen Weiterentwicklungen ließen die Vormachtstellung der Marke Indian bis nach dem zweiten Weltkrieg weiter anwachsen, starke Konkurrenz kam dabei allerdings gerade vor und zum zweiten Weltkrieg von Harley-Davidson.

Indian Motor V2 744 ccm

Motor Indian V2 744 ccm
z OO m

In dieser Zeit prägten die Indian Scout und Indian Chief Maschinen die Marke Indian und das amerikanische Straßenbild. Die Modelle mit den extremen Radverkleidungen wie die Chief, wurden zu einem Synonym für die Indian Motorcycles Company.

Auch die sportlichen Erfolge trugen zu einem immer größeren Bekanntheitsgrad auch in Europa durch den Sieg bei den Isle of Man Rennen bei, verschiedene Geschwindigkeitsrekorde auf eigens dafür entwickelten Indian Motorrädern steigerten das Image zusätzlich.

Doch wirtschaftlich lief es nicht immer rund. Nachdem die Gründer ihre Anteile verkauft hatten bekam Indian verschiedene Eigentümer, denen es trotz voller Auftragsbücher nicht immer gelang Indian profitabel zu führen. Fehlentwicklungen die viel Geld kosteten und Entscheidungen zu lange an alter Technik festzuhalten waren für den Niedergang genauso verantwortlich wie die Entscheidungen die großen Militäraufträge um jeden Preis zu bekommen, auch wenn unter dem Strich für jede ausgelieferte Maschine draufgezahlt werden musste.

Eine neue Richtung der Leichtmotorräder, die nach dem zweiten Weltkrieg in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Motorradmarke CZ zu neuen Erfolgen führen sollte, kam nicht auf Dauer zu Stande.

Alle Bemühungen die Motorradmarke Indian zu retten schlugen fehl, 1953 kam das Ende, Indian musste Konkurs anmelden und der Markenname Indian wurde von verschiedenen anderen Herstellern verwendet die sich den Markennamen kauften um unter diesem Bekanntheitsgrad gerade in den USA mehr Motorräder verkaufen zu können.

Indian Scout V2, 1937

Indian Scout V2 von 1937
z OO m

Gleich nach dem Konkurs wurden Motorräder verschiedener englischer Marken wie der ältesten Motorradmarke Royal Enfield oder später auch Norton und Matchless, beide Motorradmarken gehörten zum britischen Firmenverbund AMC - Associated Motor Cycles, nicht zu verwechseln mit der Motoglasklar Externe Links... AMC - American Motors Corperation, unter dem Markennamen Indian verkauft.

Eine größere Verwendungspause des Namens Indian gab es zwischen 1964 und 1967, Münch, eine ehemalige deutsche Kleinserienmotorradmarke mit dem Initiator Clymer, einem ehemaligen Indian Händler versuchten die Marke ab 1967 erfolglos neu zu beleben.

Auch weitere Versuche bis 2010 durch mehr oder weniger seriöse Investoren die Marke Indian wieder auf dem Markt zu etablieren schlugen alle fehl. Dem Indian Fan, der über alle turbulenten Jahre versucht hat der Marke die Treue zu halten, bleibt nur der aktuellste Hoffnungsschimmer.

Der größte Hersteller von Quads, Polaris, auch schon Inhaber der Motorradmarke Victory, erwarb 2011 die Namensrechte an Indian und brachte seit dieser Zeit vier neue Modelle auf den Markt, alle auf den Zeitgeist der erfolgreichen Scout und Chief Modelle ausgerichtet und nach diesen benannt.

Indian Scout und Chief, 2015

Indian Motorräder Modelljahr 2015
z OO m

Optisch auf die erfolgreichen schweren Indian Modelle ausgerichtet wird die Marke oberhalb von Victory betrieben und verbindet als Indian Motorcycle das Erbe der Marke mit dem Indianer mit der heute möglichen neuesten Technik der Motorradindustrie. In Deutschland sollen aktuell 2015 insgesamt 25 Händler zu einer Verbreitung der neuen Modelle von Indian beitragen.



Herstellerseiten

Indian Offizielle Homepage [Deutsch]

Motorradmodelle Indian in Text und Bild

-

Externe Link- und/ oder Partnerseiten

Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke AMC

Artikel vom 120115 / Last modified xxxxxx

Zurück zu: » Wissen Block / Bikemarken