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Motorradmarke IWL, Industriewerk Ludwigsfelde

Markenlogo Industriewerk Ludwigsfelde Das Industriewerk Ludwigsfelde wurde am 01.03.1952 in Ludwigsfelde, Brandenburg Ostdeutschland gegründet. Ludwigsfelde befindet sich ca. 20 km südöstlich von Potsdam und 30 km südlich von Berlin Mitte.

Der Markenname IWL war nur zu Zeiten der Rollerproduktion Aushängeschild der Firma, innerhalb der DDR war IWL von Anfang an den IFA, Industrieverbands Fahrzeugbau untergeordnet, wo auch die Firmierung mit Beginn der Nutzfahrzeugproduktion 1965 dahin gehend abgeändert wurde zu VEB IFA Automobilwerke Ludwigsfelde.

IWL stand seit Gründung 1952 bis zur Abgabe des Zweiradbaus für die Produktion von insgesamt vier Modellen von Motorrollern. Dabei waren alle dieser Motorroller mit Motoren von MZ ausgerüstet.

Bevor die Produktion von Zweirädern in dem völlig neu erbauten Werk mit 11 Produktionshallen begann wurden nach Kriegsende Maschinenbauteile sowie teilweise auch schon Fahrzeug- und Flugzeugzubehörteile sowie Schiffsdieselmotoren hergestellt.

Der erste Roller der 1955 nach zwei Jahren Entwicklungszeit vom Band rollte war der Pitty, motorisiert mit einem 125 ccm Motorradmotor der MZ RT 125 war das Markenzeichen des Pitty die extrem breite und voluminöse Verkleidung im Bereich des Vorderrades.

IWL Berlin SR 59, Bauzeit 1959 - 1963

Motorroller IWL Berlin
z OO m

Der Motorroller war bequem zu fahren, komfortabel gefedert und brachte zwei Personen spritzwasser- und schmutzgeschützt durch den Straßenverkehr, wenn auch die knapp 5 PS ihre liebe Not mit den fast 150 kg Leergewicht des Pitty hatten und dementsprechend auch bei im Optimum erreichten 65 km/h Schluss war. Der Pitty wurde bis 1956 über 11.000 mal gebaut.

Nachfolger des Pitty wurde der Wiesel, technisch auf seinem Vorgänger aufbauend fiel als erstes die geänderte Frontpartie auf, anstatt des feststehenden Vorbaus wurde beim Wiesel ein Kotflügel mitlenkend zum Vorderrad montiert. Die Hinterachse wurde technisch modifiziert und das Gewicht verringert, was trotz der genau gleichen Motorisierung eine gesteigerte Höchstgeschwindigkeit um 10 km/h auf 75 km/h versprach. Produziert von 1956 -59 wurden 57.400 Wiesel ausgeliefert.

Nach dem Wiesel kam der erfolgreichste Stadtrollervertreter aus Ludwigsfelde, der SR 59 Berlin, der auch international Preise erringen konnte. Optisch nur im Detail gegenüber seinen Vorgänger verbessert wurde die Technik modifiziert und interessante Detaillösungen angeboten. Die Motorleistung stieg durch die Verwendung eines 150 ccm MZ Motors auf 7,5 PS und das neue Vierganggetriebe ließen den Berlin Roller wesentlich agiler wirken.

Wie auch seinen Vorgänger gab es den Berlin mit einem Einradanhänger Campi der zu seiner Zeit und auch heute wieder sich überaus großer Beliebtheit erfreut. Der Berlin wurde von 1959 bis 1963 fast 114.000 mal produziert.

IWL Berlin mit Anhänger Campi, Bauzeit 1959 - 1963

Motorroller IWL Berlin mit Anhänger Campi
z OO m

Letztes Rollermodell von IWL war der Troll, der trotz des etwas seltsamen Namens, der aber eigentlich die Abkürzung für Tourenroller war, einer der beliebtesten Modelle aus Ludwigsfelde war. Dies war unter anderem seiner weiter gesteigerten Leistung von 9,5 PS aus 150 ccm zu verdanken, die den Troll auf 90 km/h beschleunigte.

Optisch wurde er gegenüber seinen Vorgängermodellen stark verändert, was schon die Frontpartie verriet, die stark an die MZ ES der Motorradwerke Zschopau erinnerte.

Obwohl der Troll Leistungstechnisch die Spitze der Rollerproduktion markierte, war die Konkurrenz aus dem Motorradbereich und bei den Automobilen doch schon größer, so das der Troll innerhalb von 1962 bis 1964 lediglich 56.500 mal gebaut wurde.

Die Markenbezeichnung IWL wurde mit dem Ende der Rollerproduktion für weitere Fahrzeugmodelle nicht mehr verwendet, Nutzfahrzeuge aus Ludwigsfelde kamen ab 1965 unter der Bezeichnung IFA Automobilwerke Ludwigsfelde auf den Markt.



Herstellerseiten

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Motorradmodelle IWL in Text und Bild

Pitty, 1955

Externe Link- und/ oder Partnerseiten

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Artikel vom 090314 / Last modified 100416

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